Autor (Zoologie)


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Der Autor (pl. Autoren) im Sinne der Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur (abgekürzt IRZN, im Englischen meist "Code" genannt[Anmerkung 1]), ist die Person, der ein wissenschaftliches Werk, ein wissenschaftlicher Name oder eine nomenklatorische Handlung in der Zoologie zugeschrieben wird[1][2]. Autor eines wissenschaftlichen Namens oder einer nomenklatorischen Handlung im Sinn der IRZN kann auch eine Person sein, die nicht Autor des wissenschaftlichen Werkes ist, in dem wissenschaftlicher Name und nomenklatorische Handlung publiziert wurden. In den meisten Fällen ist der Autor eines wissenschaftliches Werkes, in dem ein neuer wissenschaftlicher Name beschrieben wurde oder eine nomenklatorische Handlung vorgenommen wurde, eindeutig und einfach zu bestimmen. Die Vorschriften und Empfehlungen der Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur regeln daher in erster Linie die deutlich weniger häufigen Fälle, in denen der Autor nicht ad hoc sicher bestimmt werden kann.

Rang/Hierarchie

Drei Gruppen von Namen werden im ICZN-Code behandelt (hierarchische Stufen oder Gruppen):

  • Familiengruppe (family-group names), enthaltend Überfamilie, Familie, Unterfamilie, Tribus und Untertribus,
  • Gattungsgruppe (genus-group names), mit Gattung und Untergattung,
  • Artgruppe (species-group names), mit Art und Unterart.

Innerhalb jeder dieser Gruppen gibt es für jeden Namen immer nur eine Autorenschaft. Beispielsweise lauten die Autorenschaften für den Admiral-Schmetterling folgendermaßen:

  • Familie: Nymphalidae Swainson, 1827, entsprechend auch
    • Unterfamilie: Nymphalinae Swainson, 1827 und
    • Tribus Nymphalini Swainson, 1827
  • Gattung: Vanessa Fabricius, 1807
    • Untergattung Vanessa (Vanessa) Fabricius, 1807
  • Art: Vanessa atalanta (Linnaeus, 1758)
    • Unterart: Vanessa atalanta atalanta (Linnaeus, 1758)

Klammern

Die runden Klammern beim Artnamen Vanessa atalanta (Linnaeus, 1758) zeigen an, dass der Admiral ursprünglich in einer anderen Gattung beschrieben worden war: Papilio atalanta Linnaeus, 1758.

Eckige Klammern um den Autor zeigen an, dass der Name des Autors nicht aus der Originalquelle selbst hervorgeht, sondern allgemein oder aus Sekundärquellen bekannt ist. Beispiele:

  • Chlamys [Röding], 1798
  • Uncia uncia ([Schreber], 1775)

Der ICZN-Code schreibt vor, dass in solchen Fällen die Autorenschaft als anonym betrachtet werden soll[3]. Dies wird jedoch in der Praxis nicht so gehandhabt, die eckigen Klammern um den aus Sekundärquellen bekannten Autorennamen werden offenbar von den meisten Fachleuten in allen Disziplinen gesetzt ("Anonymous" wird in der Regel nur geschrieben, wenn der Verfasser vollkommen unbekannt ist).

Um das Jahr (tatsächliches Publikationsjahr) werden keine eckige Klammern gesetzt, also auch dann nicht, wenn das Jahr in der Originalpublikation nicht oder nicht korrekt aufgeführt ist.

Abkürzungen von Autorennamen

In der Zoologie werden die Nachnamen der Autoren von taxonomischen Namen nicht wie in der Botanik abgekürzt, sondern voll ausgeschrieben[4].

Anzahl der Autoren eines Namens

Ko-Autorenschaften bei Tiernamen sind erlaubt[5] und kommen häufig vor. Eine Begrenzung ihrer Anzahl nach oben gibt es nicht. Es ist jedoch zugelassen, bei mehr als drei Ko-Autoren nur den ersten Autor zu nennen, gefolgt von dem Terminus et al. (= „und andere“), wenn die volle Anzahl anderswo in der Arbeit zitiert wird[6].

Identität des Autors

Die Identität des Autors war lange Zeit umstritten und wurde als wenig bedeutsam erachtet. Im ersten Versuch einer Aufstellung internationaler Nomenklaturregeln für die Zoologie wurde 1895 festgelegt, das der Autor die Person sein sollte, die einen Namen erstmals wissenschaftlich publiziert hat[7]. Vorher war in vielen Teilgebieten diejenige Person im taxonomischen Namen zitiert worden, die den Namen vergeben hatte, egal ob publiziert oder unpubliziert. Die neue Regel hatte zur Folge, dass in manchen Fachgebieten, wie beispielsweise in der Malakologie, die meisten Tierarten einen anderen Autor bekommen mussten, da ihre Namen vorher Personen zugeschrieben worden waren, die nie eine wissenschaftliche Arbeit veröffentlicht hatten.

Die Regelung war jedoch nicht genau genug formuliert, sodass sich die Praxis weiterhin je nach Tiergruppe leicht unterschied. Diese Probleme veranlassten 1974 ein Mitglied der ICZN-Kommission zu einer Klarstellung, wie Artikel 50 der 2. Code-Ausgabe (die seit 1961 galt) zu interpretieren sei (Sabrosky 1974)[8]. Art. 50 besagte, der Autor sei "die Person, die einen Namen erstmalig so publiziert hat, dass die Kriterien der Verfügbarkeit erfüllt wurden". In der Interpretation von 1974 wurde klargestellt, dass damit gemeint sei, dass es sich bei diesen Kriterien in erster Linie um die Beschreibung oder Diagnose handelte.

Heute wird diese Sichtweise von den meisten (nicht von allen) Taxonomen akzeptiert (die Regelung im Code wurde bis heute nicht entscheidend umformuliert[3]). Als Autor wird nur die Person anerkannt, die für die Formulierung des textlichen Inhalts der Erstbeschreibung verantwortlich war, die also den entsprechenden Text geschrieben hatte, den der Verleger am Ende zur Veröffentlichung brachte. Ein Bildautor wird allgemein nicht als Co-Autor eines taxonomischen Namens betrachtet, auch dann nicht, wenn dieses Bild die einzige Grundlage war, die den Namen verfügbar machte.

Der Autor ist in der Regel der Verfasser des Werkes. In manchen Fällen wurden jedoch neue zoologische Namen nicht vom Autor des Werkes verfügbar gemacht. Der wahre Autor kann daher ein anderer sein. Dennoch wird dieser nicht in allen Fällen als Autor im Tiernamen angegeben.

Wenn der wahre Autor in der ursprünglichen Veröffentlichung nicht explizit erwähnt wird, ist dies nicht der Autor des taxonomischen Namens (sondern der Autor des Werkes muss genommen werden). Oftmals wurden Texte tatsächlich von anderen Personen geschrieben. Einige Autoren kopierten Textpassagen aus unveröffentlichten Quellen, ohne diese zu nennen. Alle diese Personen werden in Art. 50.1.1 dann von der Urheberschaft des Namens ausgeschlossen, wenn sie nicht explizit in der Arbeit selbst als für die Beschreibung verantwortlich genannt wurden.

Die meisten Taxonomen akzeptieren auch Artikel 50.1.1, wonach der Autor einer bereits vorher veröffentlichten Quelle, aus denen Textpassagen kopiert wurden, nicht als Autor eines Namens betrachtet wird. Dies scheinen jedoch nicht alle Fachleute zu wissen. So war es in einigen Tiergruppen (z. B. in der Fisch-Nomenklatur) einige Zeit üblich, den "wahren" Autor der textlichen Beschreibung zusätzlich zu zitieren (zum Beispiel Raja manatia Bloch & Schneider (ex Lacepède), 1801[9], Bloch & Schneider hatten eine vorher publizierte Beschreibung von Lacépède kopiert und mit dem Namen Raja manatia versehen). Dies entspricht jedoch nicht der Praxis in den meisten anderen Tiergruppen.

Es gibt jedoch Fälle, in der der wahre Verfasser der Beschreibung nicht der Autor des Werkes ist und dennoch im taxonomischen Namen als Autor fungiert. Dies ist dann der Fall, wenn der tatsächliche Autor explizit in der ursprünglichen Veröffentlichung angegeben wurde, entweder durch eine allgemeine Aussage ("alle zoologischen Beschreibungen in dieser Arbeit wurden von Smith geschrieben"), oder in einer spezielleren Form ("die drei folgenden Beschreibungen wurden von Jiménez geschrieben", "dieser Name soll gleichzeitig mir und Wang zugeschrieben werden, weil sie inhaltlich zur Beschreibung beigetragen hat")[10]. In den 1800er Jahren war es in solchen Fällen üblich, den abgekürzten Namen des anderen Autors unmittelbar unter dem Text der Beschreibung oder der Diagnose hinzuzusetzen.

Wenn der Name eines anderen Autors jedoch nur hinter dem neuen taxonomischen Namen in der Überschrift genannt wurde (und nicht unter der Diagnose wiederholt wurde, um auch die Diagnose dieser Person zuzuschreiben), dann bedeutete das in der damaligen Konvention, dass die Autorschaft der anderen Person sich nur auf den neuen Namen und nicht auf die Beschreibung bezog. Solche Autorenschaften für Namen sind nicht durch Art. 50.1 gedeckt und werden in der Regel auch nicht akzeptiert, da diese Autoren nicht für die Beschreibung verantwortlich waren. Manche Autoren lassen dennoch Ausnahmen zu, beispielsweise, wenn sie der Meinung sind, die Regeln seien unfair[11].

Vor 1895 galten andere Konventionen bezüglich der Autorenschaften, jede Tiergruppe hatte eigene Traditionen. Deshalb finden sich in der alten Literatur oft andere Autorennamen angegeben. Anhand der Originalbeschreibung ist es heute in aller Regel relativ einfach, den korrekten Autorennamen zu bestimmen, da alle Informationen dort enthalten sein müssen und keine Sekundärquellen konsultiert werden müssen.

Durch die immer noch sehr ungenauen Formulierungen im Code und das weitgehende Fehlen von Beispielen gibt es dennoch in einigen Fällen Unstimmigkeiten bei der Interpretation der Regeln. Nicht geklärt ist beispielsweise die Reihenfolge von Ko-Autoren, wenn mehrere Autoren explizit zur Beschreibung beigetragen haben und im Werk selbst keine Reihenfolge festgelegt wurde.

Beispiele aus der Praxis

Beim Autorennamen wird der vollständige Familienname angegeben, nicht abgekürzt und ohne Vorname(n). Das Datum (tatsächliches Jahr der Originalpublikation) wird dazugesetzt, eventuell wird ein Komma zwischen Autor und Jahr gesetzt (das Komma ist jedoch nicht vorgeschrieben und enthält keine zusätzlichen Informationen).

  • Balaena mysticetus Linnaeus, 1758
der Name des Grönlandwals wurde verfügbar gemacht von Carl von Linné in seinem Werk Systema Naturae von 1758 (1758 hieß Carl von Linné noch Carl Linnæus)
  • Anser albifrons (Scopoli, 1769)
der Name der Blässgans wurde erstmals korrekt eingeführt von Giovanni Antonio Scopoli, als Branta albifrons Scopoli, 1769. Heute wird sie meist in der Gattung Anser geführt. Der Taxonom, der die Art als erstes in Anser gestellt hat, wird nicht dokumentiert (und nicht im Taxon-Namen zitiert), die beiden unterschiedlichen Gattung-Art-Kombinationen werden auch nicht als Synonyme bezeichnet.

Ein Autor kann auch eine Art nach sich selbst benannt haben. Das klingt ungewöhnlich und kommt selten vor, und widerspricht den ungeschriebenen Regeln, ist aber seitens des ICZN-Code nicht untersagt.

  • Xeropicta krynickii (Krynicki, 1833)
eine Landschnecke aus der Ukraine, ursprünglich als Helix krynickii von Krynicki 1833[12] beschrieben, der den Namen ursprünglich einer anderen Person Andrzejowski zugeschrieben hatte. Die Beschreibung wurde von Krynicki geschrieben, Andrzejowski hatte diesen Namen nicht vorher veröffentlicht.

Autoren-Initialen

Wenn mehrere Autoren den gleichen Nachnamen haben, werden oft Initialen angegeben, also die Anfangsbuchstaben des Vornamens (oder einiger Vornamen, zum Beispiel A. Férussac statt A. E. J. P. J. F. d'Audebard de Férussac und J. Férussac statt J. P. L. d'Audebard de Férussac). Es gibt keine Standards für diese Verfahrensweise, Initialen werden nicht von allen Autoren und nicht in allen Tiergruppen und Datenbanken hinzugefügt, und grundsätzlich nur innerhalb des unterschiedlich engen Horizonts bestimmter Spezialisten (also innerhalb einer überschaubaren Tiergruppe, teilweise nur einer bestimmten Region, und oft nur dann, wenn die Personen des gleichen Nachnamens im selben Zeitraum publiziert haben). Initialen sind für Taxonomen oft nützlich, um verschiedene Personen unterscheiden zu können (das funktioniert dann nicht, wenn es mehrere P. Müller, C. Pfeiffer oder George Brettingham Sowerby gab).

Initialen sind problematisch, da sie zu Konflikten führen zwischen Taxonomen, deren Aufgabe es ist, eindeutige Namen für die Tiere zur Verfügung zu stellen, und Biowissenschaftlern und anderen, die diesen Namen verwenden und mit ihnen in elektronischen Umgebungen arbeiten wollen. Aus verschiedenen Gründen werden Initialen in der Biodiversitätsinformatik nicht empfohlen. Sie stellen meist ernsthafte Hindernisse dar, wenn sehr unterschiedliche Datenbanken miteinander interagieren sollen. Der Schaden, der durch die Initialen verursacht wird, ist wesentlich höher als dessen Nutzen für Taxonomen.

Für einen Computer sind O.F. Müller, O. Müller und Müller unterschiedliche Strings, auch der Unterschied zwischen O.F Müller, O. F. Müller und OF Müller kann problematisch sein. Fauna Europaea[13] ist ein typisches Beispiel für eine Datenbank, in der die Initialen O.F. und O. F. als ganz unterschiedliche Strings gelesen werden. Diejenigen, die nach allen von Otto Friedrich Müller beschriebenen Namen suchen, müssen wissen, dass (1) die übermittelten Daten der verschiedenen Datenlieferanten von Fauna Europaea uneinheitlich nach mehreren Standards erstellt worden waren (O. F. Müller, O.F. Müller, Müller und O. Müller), und (2) die Suchfunktion nicht O.F. Müller findet, wenn nach O. F. Müller oder Müller gesucht wird.

In Australien wurde eigens ein Programm[14] entwickelt, um Nicht-Taxonomen, die mit Datenbanken arbeiten, die Entscheidung zu erleichtern, ob es sich bei zwei Varianten eines Autornamens um den gleichen Autor oder um unterschiedliche handelt. Das Programm ist jedoch unzureichend. Im obigen Beispiel schlägt das Programm vor, dass O. F. Müller 1776 und P. L. S. Müller 1776 identisch sind (was nicht stimmt, Philipp Ludwig Statius Müller war ein anderer), während "H. & A. Ad." und "Adams & Adams" nach Meinung des Programms nicht übereinstimmen (was auch falsch ist, H. Adams & A. Adams sind gemeint).

Der ICZN-Code spricht nicht ausdrücklich über Initialen, aber in den vielen im Code gegebenen Beispielen mit Taxa-Namen werden konsequent keine Initialen benutzt.

Schreibweise des Namens des Autors

Bei strikter Anwendung des ICZN-Code sind die Zeichen für Gattung, Art und Jahr in einem aus Gattung-Art-Autor-Jahr bestehenden Namen genau festgelegt. Das Hauptproblem in der Zoologie liegt in der konsistenten Schreibweise des Namens des Autors. Der ICZN-Code gibt dazu keine obligatorische Anleitung und nur wenige Empfehlungen.

Eine weithin befolgte Empfehlung ist die, den Namen eines zoologischen Autors nicht abzukürzen (sondern voll auszuschreiben), ein wesentlicher Unterschied zur Handhabung in der Botanik[4].

Es gibt keine offiziellen Standards für die Schreibweisen von Autoren in der Zoologie, und im Gegensatz zu in der Botanik hat auch niemand jemals den Versuch unternommen, solche Standards für zoologische Autoren vorzuschlagen. Ursache ist die unüberschaubar hohe Anzahl der Autoren in der Zoologie.

Es wird allgemein anerkannt, dass der Name des Autors im Nominativ stehen soll, auch wenn er in der Originalpublikation in einem anderen Fall angegeben wurde. Der Name des Autors sollte nach Möglichkeit außerdem grundsätzlich in lateinischer Schrift geschrieben werden[15]. Es gibt gegenwärtig jedoch keine allgemein anerkannten Konventionen für Transkriptionen aus nicht-lateinischen Schriften.

Weithin wird auch anerkannt, dass Namen von Autoren mit Sonderzeichen geschrieben werden sollten, also diakritischen Zeichen, Ligaturen, Leerzeichen und Satzzeichen. Der erste Buchstabe wird oft in Großbuchstaben geschrieben, auch in französischen und belgischen Namen (De Wilde, D'Orbigny, D'Alton, nicht de Wilde, d'Orbigny, d'Alton). Der deutsche Titel "von" gehört nicht zum Nachnamen eines Autors. Auch bei chinesischen und koreanischen Namen wird nur der Nachname aufgeführt. Ko-Autoren werden durch Komma getrennt, der letzte Ko-Autor sollte mit "&" abgetrennt werden.

Beispiele:

  • Pipadentalium Yoo 1988 (Scaphopoda)
  • Sinentomon Yin 1965 (Protura)
  • Belbolla huanghaiensis Huang & Zhang 2005 (Nematoda)

Abgesehen von diesen gibt es keine allgemein akzeptierten Konventionen. Der Autor kann entweder einem eigens definierten Standard folgend geschrieben werden (Linnaeus 1758, Linnaeus 1766)[16], oder nach der Originalquelle, wobei die Namen dann nicht immer gleich geschrieben werden (Linnæus 1758, Linné 1766)[17], oder wir haben es mit Daten aus verschiedenen Quellen zu tun, mit uneinheitlicher Handhabung von Standards[18].

Autoren von nomina nuda

Ein neuer Name ohne Beschreibung oder Referenz oder Abbildung ist ein nomen nudum. Ein nomen nudum hat keinen Autor und kein Datum, ein solcher Name ist nicht verfügbar. Wenn es gewünscht oder in einem Text notwendig ist, dennoch einen solchen Namen mit einem Autor zu belegen, dann sollte dies kenntlich gemacht werden[19].

Sensu-Namen

Ein "sensu-Name" (sensu = "im Sinne von", sensu sollte nicht kursiv geschrieben werden) ist ein vorher eingeführter Name, der von einem Autor falsch verwendet wurde, zum Beispiel für eine fehlbestimmte Tierart. Technisch ist dies nur eine spätere Verwendung eines Namens, nicht ein neuer Name, er hat auch keinen eigenen Autor. Taxonomen haben oft ungeschriebene Regeln für Autorenschaften für sensu-Namen aufgestellt, um die erste und ursprüngliche Quelle für die falsche Verwendung eines Namens zu dokumentieren. Dies ist jedoch nicht im Einklang mit dem ICZN-Code[20].

Beispiel:

  • Hartmann stellte 1841 eine westalpine Schnecke Pupa ferrari Porro, 1838 in die Gattung Sphyradium Charpentier, 1837, die Charpentier für einige ähnliche Arten aufgestellt hatte. Westerlund argumentierte 1887, dass Pupa ferrari in eine andere Gattung gestellt werden sollte, und schlug den Namen Coryna für diese und einige andere Arten vor. Pilsbry argumentierte 1922, Westerlund habe 1887 Coryna als Ersatzname für Sphyradium sensu Hartmann, 1841 eingeführt (deshalb soll sensu nicht kursiv geschrieben werden, der Term Sphyradium sensu Hartmann, 1841 würde als Artname missverstanden). Aber da ein sensu-Name kein verfügbarer Name mit eigenem Autor und Jahr ist, ist Pilsbrys Argument nicht im Einklang mit den heutigen Regeln.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Definition von Autor im Glossar der Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur
  2. Otto Kraus: Internationale Regeln für die Zoologische Nomenklatur. 4. Auflage. Offizieller deutscher Text. Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg, Neue Folge, 34: 1-232, Hamburg 2000.
  3. 3,0 3,1 ICZN Code Art. 50.1
  4. 4,0 4,1 ICZN Code Appendix B 12
  5. ICZN Code Art. 50.1.3
  6. ICZN Code Appendix B 12, Recommendation 51C
  7. Blanchard, R., Maehrenthal, F. von & Stiles, C. W. 1905. Règles internationales de la Nomenclature Zoologique adoptées par les Congrès Internationaux de Zoologie. International Rules of Zoological Nomenclature. Internationale Regeln der Zoologischen Nomenklatur. - Paris (Rudeval)
  8. Sabrosky, C. W. 1974. Article 50 and questions of authorship. Z.N.(S.) 1925. - Bulletin of Zoological Nomenclature 31 (4): 206-208.
  9. Catalog of Fishes, Zugriff August 2010
  10. ICZN Code Art. 50.1.1
  11. Petit 2007: Seite 40, in Petit, R. E. 2007. Lovell Augustus Reeve (1814-1865): malacological author and publisher. - Zootaxa 1648: 1-120.
  12. Seite 434 in Krynicki, J. 1833. Novæ species aut minus cognitæ e chondri, bulimi, peristomæ helicisque generibus præcipue Rossiæ meridionalis. - Bulletin de la Société Impériale des Naturalistes de Moscou 6: 391-436. Moscou [Moskva].
  13. http://www.faunaeur.org
  14. http://www.cmar.csiro.au/datacentre/taxamatch-tests.htm
  15. ICZN Code Recommendation 51B
  16. FishBase
  17. AnimalBase
  18. Fauna Europaea
  19. ICZN Code Recommendation 51F
  20. ICZN Code Art. 51.2.1

Anmerkung

  1. Der Begriff Code wird z.T. auch im Deutschen verwendet

siehe auch

Weblinks

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